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Wednesday, October 22, 2025
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Ein Kämpfer für die Freiheit der Hühner (A Fighter for the Freedom of Chickens)

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Ein Kämpfer für die Freiheit der Hühner

In einer Welt, in der Tiere oft nur als Nutznießer unserer Konsumgesellschaft angesehen werden, gibt es immer wieder Menschen, die sich für ihre Rechte einsetzen und ihnen einen Stimmen geben. Einer dieser Menschen ist Marc Bekoff, ein amerikanischer Tierethologe und Philosoph, der Chicken Road sich insbesondere für die Freiheit der Hühner eingesetzt hat.

Die Entdeckung des "echten" Hähnchens

Marc Bekoffs Interesse an den Hühnern begann im Jahr 1980, als er auf einer Landwirtschaftsschule in Ohio einen Kurs über Nutztierhaltung besuchte. Doch die Art und Weise, wie die Hühner gehalten wurden, schockierte ihn bis ins Mark: in engen Boxen ohne Auslauf, mit wenigen Quadratzentimetern Platz pro Tier. "Ich sah diese Hühner nicht als Hähnchen, sondern als Wesen, die leiden mussten", erinnert sich Bekoff.

Durch seine Recherchen und Erfahrungen begann Bekoff, den Hühnern eine eigene Identität zuzuschreiben. Er entdeckte, dass sie komplexes Sozialverhalten aufweisen, dass sie miteinander kommunizieren und sogar spielen können. "Es war wie ein Lichtblicke", sagt er in einem Interview. "Ich sah, dass diese Tiere nicht nur einfach ‘Nutztier’ waren, sondern auch ein Recht auf Leben hatten."

Die Freiheit der Hühner: ein Menschenrecht?

Bekoffs Kampagne für die Freiheit der Hühner begann im Jahr 2009, als er mit seiner Frau Jessica Pierce ein Buch über das Thema schrieb. "Animalkapital" (dt. "Tierkapital") thematisierte die Ausbeutung von Tieren in der Konsumgesellschaft und machte Bekoff zu einem bekannten Autor auf dem Gebiet.

Im Jahr 2012 gründete er den "International Association of Animal Behavior Consultants" (IAABC), um Experten für Tierverhalten zusammenzubringen und diese für die Kampagne einzusetzen. Ziel war es, das Bewusstsein für die Leiden der Hühner zu schärfen und politische Änderungen durchzusetzen.

"Wir müssen erkennen, dass Tiere ein Recht auf Freiheit haben", betont Bekoff. "Doch dies ist nicht nur eine Frage von Tierrechten, sondern auch von Menschenrechten." Er vergleicht die Haltung in der Nutztierhaltung mit der Sklaverei und fordert, dass Menschen sich angesichts der Ausbeutung ihrer Vorfahren schämen sollten.

Der Weg zur Freiheit

Bekoffs Kampagne hat Wirkung gezeigt: seit 2015 haben mehr als 15 Länder Verbote für bestimmte Tierhaltungspraktiken verabschiedet. Die EU führte 2008 ein Verbot für die Haltung von Hühnern in engen Boxen ohne Auslauf ein, und 2012 wurde das erste "Tierfreundliche" Landwirtschaftsgesetz in Brasilien erlassen.

Bekoff sieht jedoch auch die Gefahr einer möglichen "Tierrechts-Überlastung", wenn Menschen sich zu sehr auf politische Kampagnen konzentrieren. Er betont, dass eine echte Veränderung nur durch Bildung und individuelles Engagement erreicht werden kann: "Wir müssen Hühner in unserer Nähe sehen, wir müssen ihre Stimmen hören."

Der Weg zum Widerhall

Bekoffs Kampagne hat auch Widerhall in der Kunst gefunden. Im Jahr 2013 gründete er die "Animalkapital-Art-Initiative", um Künstler zu unterstützen, sich für das Thema auszudrücken. Das Projekt bringt Fotos von Hühnern und anderen Nutztieren zusammen mit Texten von Bekoff selbst in ein Buch.

Doch auch im Film und in der Musik wurde die Thematik aufgenommen: "Fowl Play" (dt. "Häherstreich") ist ein Kurzfilm, der 2013 bei den Sundance-Filmtagen uraufgeführt wurde und sich mit der Haltung von Hühnern in der Nutztierhaltung auseinandersetzt.

Der Weg zum Ziel

Für Marc Bekoff ist die Freiheit der Hühner ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur echten Menschlichkeit. "Wir müssen erkennen, dass wir nicht nur Menschen sind, sondern auch Teil eines Lebensnetzwerks", sagt er. "Die Frage ist nicht mehr ‘Sind Tiere fähig zu denken?’, sondern ‘Wie können wir ihre Rechte schützen?’"

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